Pfarrstraße / Brunnenstraße
- Die heutige Pfarrstraße hieß ursprünglich Brunnenstraße (seit 1958). Die alte Pfarrstraße wird vom Parkhaus Züblin zugedeckt, da im Krieg die Häuser niedergebrannt waren.
- 1823 Bau des Kornhauses auf einem Teil des alten Friedhofes (heute Leonhardsplatz), dem später eine Halle zum wiegen und unterstellen der Botenwagen angebaut wurde.
- Einmündung Brunnen und Pfarrstraße entstand der Krautmarkt („Krempelesmarkt“). Die Marktbuden waren an die Friedhofsmauern gebaut.
- Zum Markt gehörten die sogenannten „Boten“. Das waren wetter- und trinkfeste Männer, die morgens mit Planwagen, beladen mit dörflichen Erzeugnissen, von den Fildern herab kamen, ihre Erzeugnisse auf dem Markt zum Verkauf anboten, während Pferd und Wagen in einem Gasthof oder in der „Botenhalle“ untergestellt waren, und abends mit städtischen Gütern wieder auf die Fildern heimkehrten.
- Erst als 1912 das als „Botenhalle“ bezeichnete Gebäude für den Bau des Gustav-Siegle-Hauses abgebrochen werden mußte, verschwand damit der bunte Marktbetrieb vom Leonhardsplatz.
- Stadtbekannter „Krabbendusel“, der Wirt Rudolf Bühler
- Brunnenstraße 7 gründete 1808 stuttgarter Kaufmann Heinrich Lotter die „Suppen- und Beschäftigungsanstalt“ für die Armen der Stadt. 1838 wurde sie in die Katharinenstraße (Katharinenhilfe) verlegt
- Pfarrstraße 10 erbaut 1616, zerstört im 2. Weltkrieg. Hier hatte die Stadt Wein gelagert und im Obergeschoß beherbergte es von 1534 bis 1536 eine Privatschule mit dem Schulleiter Hans Seitz. Dies war die erste Schule mit dem Unterrichtsfach Deutsch in Stuttgart.
- Der „Engel des Bohnenviertels“ Marie Josenhans (1855 – 1926), sorgte für die Ärmeren und rief eine erste „Mittelstandshilfe“ ins Leben und zog später sogar in den Gemeinderat.